23 Apr CSR gerne, aber bitte nicht darüber reden?
„Mein Chef lässt sich durchaus dazu bewegen, CSR zu machen, aber darüber will er nicht reden. Was kann man da tun?“ Eine Frage, die so oder in ähnlicher Form immer wieder an mich herangetragen wird.
Nun, wenn der Chef mit CSR seine letzte Wohltätigkeitsinitiative in Form eines Spendenschecks meint und unter Kommunikation im Grunde nur Werbung und PR versteht, dann würde ich auch in jedem Fall abraten, das an die große Glocke zu hängen. Das sagt schon der Volksmund: Eigenlob stinkt. In diesem Fall, lässt man lieber andere darüber reden oder man legt es am besten so strategisch an, dass die guten Taten für sich selbst reden.
Sprechen wir allerdings von CSR im engeren Sinne, also darüber, wie verantwortlich gewirtschaftet wird, so bleibt festzuhalten, dass Verantwortung im Kern Kommunikation ist. Denn Verantwortung gibt Antworten gegenüber einer rechenschaftsfordernden Instanz, die vor allem durch unterschiedliche Anspruchs- und Interessengruppen vertreten wird – ob man darüber redet oder nicht (Watzlawick´s Axiom: „Man kann nicht nicht kommunizieren“). Die Aufforderung zum Dialog steckt also bereits in dem Wort VerANTWORTEN, doch hören viele Unternehmen gar nicht auf die eigentlich gestellte Frage. So werden mancherorts im gutgemeinten Aktionismus CSR Programme entwickelt, die im Grunde niemanden interessieren. Das ZUHÖREN und EINBINDEN muss daher im Zentrum einer jeden CSR Kommunikationsstrategie stehen. CSR Kommunikation zielt somit auf den Ursprung des Wortes Kommunikation ab: “Communicare” = “gemeinsam machen, vereinigen”.
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