16 Feb Ist Neuromarketing wirklich zeitgemäß?
Vor dem Hintergrund, dass heutzutage mit immer wenigerErfolg immer mehr Geld für Werbung ausgegeben wird, erscheint dasNeuromarketing das Allheilmittel, in dem manch verzweifelter Marketer dieRettung sucht. Endlich haben wir die Schalter im Hirn entdeckt, so scheint es.Man reize Hirnregion A dann kommt Reaktion B. Toll, und das Ganze merkt derKonsument gar nicht! Eine wahre Wunderwaffe im heiß umworbenen Kampf umAufmerksamkeit. Endlich wissen wir, wie der Konsument tickt. Vorausgesetzt natürlich, unsere Gehirnefunktionieren alle gleich, wir sindtagtäglich von morgens bis abends gleich gelaunt etc. … Sogar der limbische Code des LOHAS (Lifestyle of Health andSustainability) scheint geknackt.
Zweifelsohne hat die Anwendung neurowissenschaftlicherErkenntnisse einen positiven Effekt auf den Verkaufserfolg. Das ist im Grundenichts Neues. Schon Vance Packard hat das in seinem Bestseller „The hiddenPersuaders“ 1984 wunderbar illustriert. Doch ist diese Form des Marketings vordem Hintergrund der Verantwortungs, CSR- und Ethik-Debatte noch vertretbar und zeitgemäß?Lässt sich der Konsument weiterhin als quasi willenloser, ausschließlichreiz- und emotionsgesteuerter Käufer degradieren? Sollten wir nicht eher unsereBemühungen darauf verwenden, auf den Konsumenten zu hören, um die richtigen Antworten zu finden, statt ihn ständigversuchen zu überreden?
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Photo: Pixaby
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